Ausstellung des Fotokünstlers Thomas Struth
Am 18. Mai 2022 lud “Willkommen in Berlin“ zu einer Ausstellung des Fotografen Thomas Struth in die Räume der Galerie Max Hetzler in der Bleibtreustraße ein. Der Fotokünstler war anwesend und führte die Gruppe von rund zwanzig WIB-Mitgliedern persönlich durch die Ausstellung. Interessiert folgten sie seinen umfangreichen Ausführungen. Drei zentrale Themen aus seinem aktuellen Schaffen, die mit Schwerpunkten auf Wissenschaft, Natur und Porträt um universelle Fragen unserer Zeit kreisen, wurden gezeigt. Die Räume im ersten Stock waren Fotografien gewidmet, die am CERN, der Europäischen Organisation für Kernforschung, in der Nähe von Genf aufgenommen wurden: Spitzentechnologie bestehend aus Apparaturen, Kabeln, Leitungen, Ventilen, Schaltkanzeln. Beeindruckend auch die monumentale 220 x 450 cm große Winterlandschaft mit dem Titel „Schlichter Weg, Feldberger Seenlandschaft 2021“. Das Gewirr von Ästen unter dem frisch gefallenen Schnee stellt eine ähnliche visuelle Herausforderung dar wie der Anblick der Geräte in den Maschinenräumen des CERN.
Auf der gegenüberliegenden Straßenseite, dem zweiten Galeriestandort, wurden neue Familienporträts von Thomas Struth gezeigt, ein Thema, mit dem er sich seit 1985 immer wieder beschäftigt hat. Die Zeit des „social distancing“ in den vergangenen zwei Jahren hat seinen Wunsch verstärkt, die Arbeit mit Menschen fortzusetzen. Die Porträts offenbaren Struths Interesse am Familienleben mit seinen psychologischen Verflechtungen.
Thomas Struth wurde 1954 in Geldern am Niederrhein geboren. Er lebt und arbeitet in Berlin. Seit 1987 stellt er regelmäßig in der Galerie Max Hetzler aus. Zuletzt fanden große Retrospektiven des Künstlers im Guggenheim Museum, Bilbao (2019) und im Haus der Kunst, München (2017) statt. Seine Werke befinden sich unter anderem in den Sammlungen des Museum of Modern Art, New York; Guggenheim Museum, New York; Tate, London; Hamburger Bahnhofs, Berlin; Kunsthaus Zürich…