Ausstellung im Jüdischen Museum Berlin

Mit Paris Magnétique. 1905 – 1940 widmet das Jüdische Museum Berlin jüdischen Künstlern und Künstlerinnen der Pariser Schule (École de Paris) die erste große Exposition in Deutschland. Am 20. März 2023 lud das Präsidium von „Willkommen in Berlin“ zu einer Führung durch diese beeindruckende Ausstellung ein.

Paris war in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts ein Anziehungspunkt für Künstler und Künstlerinnen aus aller Welt. Zahlreiche jüdische Kunstschaffende, die aus Ost- und Mitteleuropa kamen, wollten den schlechten Lebensbedingungen in ihren Herkunftsländern entrinnen, der Marginalisierung und Diskriminierung bis hin zu Pogromen. Sie genossen die Freiräume und Chancen für ihr Schaffen, die ihnen die französische Metropole bot. Sie gehörten zu einer Avantgarde, die Kunst neu definierte.  

Mehr als 120 Arbeiten werden gezeigt, darunter Werke von bekannten und weniger bekannten Künstlern und Künstlerinnen: Marc Chagall, Amedeo Modigliani, Chaim Soutine, Chana Orloff, Sonia Delaunay, Otto Freundlich, Jacques Lipchitz u.a. Neben zahlreichen Gemälden sind auch Skulpturen und Zeichnungen zu sehen. Fotos, Zeitungs- und Filmausschnitte illustrieren den historischen Kontext. Biografien der Künstler und Künstlerinnen, sowie ihre Netzwerke und Treffpunkte wie das Café du Dôme im Montparnasse Quartier, wo sie sich austauschten oder das Kunsthaus „La Ruche“ (Der Bienenstock), ein Rundbau nach einem Entwurf von Gustave Eiffel mit zahlreichen kleinen Ateliers, in denen sie arbeiteten und lebten, lassen uns eintauchen in das Paris jener Zeit und geben einen lebendigen Eindruck der jüdisch-europäischen Vielfalt in der französischen Hauptstadt.

Der Begriff Pariser Schule wurde 1925 von dem Journalisten und Kunstkritiker André Warnod geprägt und bezeichnet keine bestimmte Stilrichtung, sondern steht für eine kosmopolitische Kunstszene, die sich gegen nationalistische und rassistische Tendenzen einsetzte.