UNESCO-Weltkulturerbe „Siemensstadt“ & Maria Regina Martyrum
Gleich zwei architektonische Highlights standen auf dem Programm, dem trotz eisiger Kälte viele Interessierte gefolgt waren.
Fachkundig und lebhaft erläuterte uns Ulf Meyer, dass namhafte Architekten wie Hans Scharoun und Walter Gropius in der Siemensstadt, von progressiven Ideen des Wohnungsbaus geleitet, in den 1920er Jahren eine lichte Wohnstadt mit Freiräumen und Grünstreifen geschaffen haben. Anders als die dunklen Hinterhof-Wohnungen der Gründerzeit war es das Motto des neuen Bauens, dass „Luft, Licht und Sonne“ jede Wohnung durchfluten sollten. Den Bewohnern stand auch ein als „Paradies der Wäsche“ gefeiertes zentrales Wasch- und Heizungshaus zu Verfügung.
Aufwärmen konnten wir uns anschließend in der katholischen Kirche Maria Regina Martyrum, die hinter einer hohen Mauer versteckt, sich als wahres Kleinod entpuppte. Sie wurde in der Nachbarschaft zur Gedenkstätte Plötzensee von Hans Schädel und Friedrich Ebert als Gedenkkirche erbaut. An ihrer weißen, mit Marmorkieselplatten verkleideten Fassade leuchtet die fünf Meter hohe Skulptur„Apokalyptische Frau“ aus vergoldeter Bronze. Im Kirchenrauminnern, das man über die Treppe erreicht, besticht das farbenfrohe Altarbild, das von zwei seitlichen Fensterbändern erleuchtet wird. Der Eindruck dieser besonderen Kirche wirkt noch lange nach.