Ein Haustürschlüssel, ein Leiterwagen, ein Mantel

Die tragische Geschichte von Flucht, Vertreibung und Zwangsumsiedlung haben Mitglieder der Gruppe Geschichte und Politik am 24. Mai 2022 am Askanischen Platz erspürt. In dem vor einem knappen Jahr eröffneten Dokumentationszentrum Flucht, Vertreibung, Versöhnung wurden die ca. 30 Teilnehmer und Teilnehmerinnen fachkundig von Direktorin Dr. Gundula Bavendamm und Frau Emma Mikuska-Tinman über die drei Stockwerke des imposanten modernen Museumsbaus geführt.

Dr. Bavendamm betonte, dass es ein Anliegen des Zentrums sei, nicht nur die Geschichte der ca. 14 Millionen geflohenen und vertriebenen Deutschen nach dem 2. Weltkrieg zu dokumentieren, sondern sie auch in den Kontext des verbrecherischen Vernichtungskriegs von Nazi-Deutschland in Osteuropa zu stellen. Neben dem Schicksal der Deutschen berücksichtigt die Dauerausstellung auch das von Vertriebenen der jüngeren Zeit, z.B. den Boat-People aus Vietnam, den Flüchtlingen vom Balkan oder den Rohingya in Myanmar. Die Mischung aus multimedialer Präsentation und authentischen Erinnerungsstücken der Zwangsumgesiedelten - Haustürschlüssel, Leiterwagen, Mantel - hat die Besucher von Willkommen in Berlin tief bewegt und großes Interesse erzeugt. Um alle Fragen zu beantworten, wurde der Besuch weit über die geplante Zeit hinaus ausgedehnt. Anschließend teilten die Teilnehmer und Teilnehmerinnen bei Kaffee und Sandwiches ihre Eindrücke mitereinander.