Architekturspaziergang auf Chausseestraße

Unser erster Architekturspaziergang nach der langen Pause fand an einem wunderschönen sonnigen Oktobertag statt. Dabei besuchten wir nur eine einzige Straße, die Chausseestraße - aber erstaunlich, wie viele Schätze sich dort befinden! Die Chausseestraße ist eine Hauptstraße im Zentrum Berlins (Bezirk Mitte), sie ist 1,7 Kilometer lang. Während des Kalten Krieges war die Chausseestraße einer der Hauptübergänge zwischen West-Berlin und der DDR.

Unser Spaziergang führte uns zunächst zu Berlins berühmtestem Friedhof, wo viele bekannte Persönlichkeiten der deutschen Kultur ruhen, dem "Dorotheenstädtischen Friedhof". Direkt neben dem Friedhof befindet sich das Brecht-Haus: Es war der letzte Ort, an dem der berühmte Schriftsteller Bertolt Brecht und seine Frau Schauspielerin Helene Weigel lebten und arbeiteten. Heute beherbergt das Haus das Literaturforum im Brecht-Haus, das Brecht-Weigel-Museum und das Bertolt-Brecht-Archiv. Unser Führer, Architekt Ulf Meyer, zeigte uns einige der berühmten Berliner "Hinterhöfe". Interessant zu wissen: Die Höfe müssen einen Radius von 12,5 m haben und dürfen maximal 21 m hoch sein - wenn sie baurechtlich nicht als Hochhäuser gelten sollen. Gemessen wird die Oberkante des Fußbodens des letzten für den dauerhaften Aufenthalt von Menschen geeigneten Geschosses.

Weitere Höhepunkte unseres Spaziergangs waren der neue und riesige Bau der Zentrale des Bundesnachrichtendienstes und das Sapphire, eine Wohnanlage, mit der der Architekt Daniel Libeskind sein erstes Wohnprojekt in Berlin umsetzte.